Ich muss zugeben, manchmal bin ich neidisch auf meine Frau.
Darauf, dass sie noch mit dem Baby kuscheln kann.
(Ich muss mich schnell für die Arbeit fertig machen.)
Darauf, dass sie den ganzen Tag gemütlich in Jogginghose rumlaufen kann.
(Ich zwänge mich jeden Morgen in den steifen Anzug.)
Darauf, dass sie die Zeit mit den Kindern draußen verbringen kann.
(Ich muss mich in die von Morgenmufflern überfüllte Bahn quetschen und den ganzen Tag im Büro verbringen.)
Darauf, dass sie nicht ständig nervigen Smalltalk führen muss.
(Ich komme vor sinnlosen Gesprächen kaum zum arbeiten und würde eigentlich viel lieber wichtige Babygespräche mit meinem Kind führen.)
Darauf, dass sie sich und unsere Kinder gesund ernährt.
(Ich bin froh, wenn ich überhaupt schaffe zu essen, auch wenn es nur fix ne Currywurst ist.)
Darauf, dass sie immer für unsere Kinder da sein kann.
(Selbst, wenn sie krank sind kann ich oft nicht bei ihnen sein und für sie sorgen.)
Darauf, dass sie so viel Zeit mit den Kindern verbringt und die Konstante im Alltag für sie ist.
(Ich hetze nach der Arbeit schnell allein durch den Supermarkt, um endlich zuhause Zeit mit meiner Familie verbringen zu können.)
Darauf, dass sie mit ihrem Körper unsere Kinder ernähren kann.
(Oft denke ich, dass sie dadurch eine ganz besondere Bindung zueinander haben, in einer Form, die mir verwehrt bleibt.)
Darauf, dass sie immer jemanden um sich hat.
(Ich übernehme viele Termine allein und fühle mich manchmal einsam.)
Darauf, dass sie unseren Kindern auch nachts manchmal schon mit ihrer bloßen Anwesenheit Sicherheit geben kann.
(Ich fühle mich oft außen vor und unfähig.)
Ja, manchmal bin ich wirklich neidisch.
Teil 1 schon gelesen?
Fortsetzung folgt.
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